Vier-Quellen-Weg in der Schweiz

Die erste Etappe führt vom Bahnhof Oberalppass (2044 m) in das Val Maighels. Nach rund zwei Kilometern steigt der Weg an und macht einem Abstecher zum Tomasee (2345 m), der als Rheinquelle gilt. Kaum zu glauben, dass der klein Bach als grosser schiffbarer Strom in die Nordsee mündet. Vom Tomasee führt der Bergwanderweg weiter in das Maighels-Tal hinein, dessen südliches Ende zum Schiessplatz Maighels Gletscher der Schweizer Armee gehört. Der Aushang "Schiessanzeige" am Anfang der Wanderung gibt Auskunft ob und wann die Armee mit scharfen Granaten auf den Maighels Gletscher schiesst. Der Zugang zur Vermigel-Hütte ist in der Regel nicht betroffen. Über den Maighelspass (2421 m) verlassen wir Graubünden und befinden uns nun im Unteralp-Tal im Kanton Uri. Nach einem Abstieg von 380 Höhenmetern ist die Vermigel-Hütte (2042 m) erreicht.

Die zweite Etappe führt von der Vermigel-Hütte über den Passo della Sella (Sellapass) zum Gotthardpass im Tessin. Der Aufstieg erfolgt über die grünen Wiesen von Sunnsbiel und Summermatten (2375 m). Am Verborgenen Plangge wird das Gelände hochalpin und der Bergwanderweg führt über Geröll hinauf zum Sellapass (2701 m). Mit dem Giübin (2776 m) wird der höchste Punkt des Vier-Quellen-Wegs erreicht. Der Abstieg erfolgt an mehreren Militärbaracken vorbei über den Passo Posmeda zum Lago della Sella (2256 m). Über die Staumauer wird die Asphaltstrasse erreicht, die zum Ospizio am Passo del San Gotthardo (2091 m) führt.

Vom Gotthard Ospizio führt der Vier-Quellen-Weg am Lago della Piazza und dem Museum "Sasso San Gottardo" vorbei auf altem Kopfsteinpflaster über den Gotthardpass (2091 m). Das Museum befindet sich in der ehemaligen Réduit-Festung aus dem II.Weltkrieg Sasso da Pigna, welche tief in den Monte Prosa eingegraben wurde. Unter der Autostrasse durch, wird die nächste ehemalige Festung San Carlo unterhalt der Staumauer des Lago die Lucendro gelegen, passiert. In Serpentienen geht es auf einem Fahrweg hinauf zum Stausee nach Mottolone und an dessen Ufer entlang zur Alpe di Lucendro (2182 m). Vor uns türmen sich die Berge auf, die unüberwindbar erscheinen. Zur Baracke unterhalb des Lucendropass (2522 m) führt jedoch ein gut ausgebauter Pfad. Vermutlich war das Militär auch hier aktiv. Wir sind im Quellgebiet der Gotthard-Reuss und damit ist die zweite Quelle erreicht. Wenig später erfolgt der Übertritt ins Bedrettotal. Ein Fahrweg hoch oben im Tal führt uns nach Westen. Ab der Alpe di Pesciora geht es auf einem Bergweg durch die bekannten Lächenwälder bis zur Piansecco-Hütte (1982 m).

Von der Cappana Piansecco ( Piansecco-Hütte) wandern wir weiter auf dem Höhenweg über die Alpen di Manio und di Cruina zur Nufenen-Passstrasse. Wir sind im Quellgebiet des Ticino angekommen, der in den Po und somit ins Adriatische Meer mündet. Am jungen Ticino entlang beginnt der Aufstieg zum Passo della Nuvena bzw Nufenenpass (2440 m). Die Grenze zum Wallis ist erreicht. Das Rasthaus am Pass liegt weiter nördlich an der Strasse und wird nicht direkt passiert. Rund 1000 Meter Abstieg bis Obergesteln im Obergoms liegen nur vor uns.

Die letzte Etappe führt uns an der Rotten (wie die Rhone hier genannt wird) von Obergesteln über Oberwald nach Gletsch. Das enge Tal unterhalb Gletsch teilen sich Fluss, Strasse und die Strecke der alten Furka-Dampfbahn. Der Bahnstrecke folgt der Weg hinauf zur Station Muttbach, eine Haltstelle ohen Bahnhofsgebäude direkt vorm Portal des Furka-Scheiteltunnel gelegen. Für uns geht es hinauf zum Furkapass (2429 m). Vom höchsten Punkte der Etappe geht am Berghang des Furkastock entlange zum Aussichtspunkt über den Rhonegletscher, welcher die Quelle der Rhone ist.

Wer mag kann am Furkapass nach Osten in den Kanton Uri wechseln und an der Furkareuss (Pilgerweg Rhein - Reuss - Rhone) und/oder den Urschner Höhenweg entlang nach Andermatt wandern, um von dort wieder zum Oberalppass aufzusteigen.